Wilfried Hiller

Wilfried Hiller wurde am 15.3.1941 in Weißenhorn in Schwaben geboren. Nach einem Klavierstudium bei Wilhelm Heckmann am Augsburger Leopold-Mozart-Konservatorium (seit 1956) arbeitete er zunächst als Organist und Ballett-Repetitor, bevor er 1963 ein Musikstudium an der Münchner Musikhochschule begann. Dort studierte er Komposition (Günter Bialas), Opernregie (Heinz Arnold), Schlagzeug und Pauke (Ludwig Porth und Hanns Hölzl) sowie Musiktheorie (Hermann Pfrogner). Ab 1967 arbeitete Hiller als Schlagzeuger in verschiedenen Orchestern, so z.B. beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und an der Bayerischen Staatsoper. 1968 gründete er die Konzert-Reihe "Musik unserer Zeit". Die folgenden Jahre waren durch den Kontakt mit Carl Orff beeinflusst, den er 1968 kennen lernte und mit dem er als sein Schüler bis zu dessen Tod eng zusammenarbeitete.

1968 gründete er die Konzertreihe musik unserer zeit und entwickelte daraus die MÜNCHNER MUSIKNÄCHTE. Zunächst in der Münchner Hochschule für Musik, dann auch im Bayerischen Rundfunk, auf Bayern 4 Klassik, und im Gasteig München (BACH-NACHT, ITALIENISCHE NACHT, das OKTOBER-FESTKONZERT mit allen Klangkörpern des Bayerischen Rundfunks und 500 Schlagzeugern, die eine Trommelkette vom BR bis zum Gasteig bildeten.)

Hillers Werke für das Musiktheater wurden entscheidend durch die Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Schauspielerin Elisabeth Woska (seit 1971) geprägt ("AN DIESEM HEUTIGEN TAGE" 1973, "NIOBE" 1977, "DER JOSA MIT DER ZAUBERFIEDEL" 1985, "DER GEIGENSEPPEL" 1999). Die Begegnung mit Michael Ende 1978 bedeutete den Beginn einer fruchtbaren künstlerischen Partnerschaft und engen Freundschaft, die bis zu Endes Tod im Jahr 1995 andauerte und zu einer ganzen Reihe erfolgreicher Werke führte, wie "DIE ZERSTREUTE BRILLENSCHLANGE", "VIER MUSIKALISCHE FABELN", "DER GOGGOLORI", "DIE JAGD NACH DEM SCHARG", "Das TRAUMFRESSERCHEN" und "DER RATTENFÄNGER".

Nach Endes Tod arbeitete Hiller zunächst mit Herbert Asmodi ("DIE GESCHICHTE VOM KLEINEN BLAUEN BERGSEE UND DEM ALTEN ADLER"), seit 1997 dann mit Rudolf Herfurtner zusammen ("DIE WALDKINDER", "EDUARD AUF DEM SEIL", "PINOCCHIO"). Außerdem griff Hiller auf literarische Vorlagen von Theodor Storm ("DER SCHIMMELREITER", Libretto Andreas K.W. Meyer), Christian Morgenstern ("HEIDENRÖSLEIN"), Wilhelm Busch (Schauspielmusik zu dem Marionettenspiel "DER GEIGENSEPPEL", ein Auftragswerk des Kulturprogramms im deutschen Pavillon auf der EXPO 2000 in Hannover, entstanden in Zusammenarbeit mit Elisabeth Woska) zurück.

Von 1971 bis 2005 war Hiller als Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk tätig, für den er über 21.000 Sendungen zusammenstellte. 1989 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1993 wird Hiller Kompositionslehrer am Richard-Strauss-Konservatorium in München, Jörg Widmann und Minas Borboudakis werden seine ersten Schüler.

2004 bringt die Oper Nürnberg WOLKENSTEIN eine Lebensballade nach einem Libretto von Felix Mitterer heraus, mit Bernd Weikl in der Titelrolle. Regie führte Percy Adlon. Das Stück wurde vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet. Die Uraufführung von AUGUSTINUS ein klingendes Mosaik, nach einem Text von Winfried Böhm findet 2005 in der St. Lukas Kirche in München statt.

Im November 2005 wird Hiller zum Präsidenten des Bayerischen Musikrats gewählt. Seinen im Jahr 1962 begonnenen Klavierzyklus DAS BUCH DER STERNE beendet er 2006 für Silke Avenhaus. Im selben Jahr entsteht FRAGMENT AUS FRAGMENTEN für das Klavierduo Kristina und Martina Bauer.

Hiller wird Präsident der Deutschen Jean-Sibelius-Gesellschaft. Zusammenarbeit mit Winfried Böhm an einer zweiten Kirchenoper mit dem Arbeitstitel DER SOHN DES ZIMMERMANNS.

Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind zu nennen: 1968 der Richard-Strauss-Preis der Stadt München, 1971 der Förderpreis für Musik der Stadt München, 1977 der Brünner Preis, der Anerkennungspreis der Stadt Salzburg für das Werk "NIOBE" und das Stipendium der Villa Massimo, 1978 der Schwabinger Kunstpreis für Musik, 1988 der Raiffeisen Förderpreis und 1997 der Werner Egk-Preis (Donauwörth).

Werke, in denen Wilfried Hiller mit Zither besetzt hat:

·           GEIGENSEPPEL - Melodram für Marionetten (Expo Hannover 2000)

·           TAROT XVI für Solozither und Kammerorchester (Prinzregententheater München 2002)

·           WOLKENSTEIN - Nachklänge (Staatsoper Nürnberg, 06.03.2004)

·           KITHÁRA für Zither (Pflichtstück für den Ernst-Volkmann-Wettbewerb, München April 2004)

Wilfried Hiller ist momentan der meistgespielte lebende deutsche Bühnenkomponist.

Weitere Informationen unter http://www.wilfried-hiller.de/ und http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_Hiller